Nordstemmen ist jetzt Spitzenreiter der 2. Bundesliga Nord
Zwei beeindruckende Siege zuhause / LG-Schützen sind dort angekommen, wo sie hinwollten
Sonntag, der 4. November, hat den Luftgewehrspezialisten der KKS Nordstemmen die Tabellenführung beschert. Nach vier Wettkämpfen stehen sie nun als einzige Mannschaft in der 2. Bundesliga Nord mit weißer Weste und 8:0 Punkten auf Platz eins. Auch die Einzelpunkte-Bilanz spricht für sie. Mit siebzehn Siegen bei drei Niederlagen führen auch hier die Nordstemmer das Ranking an. Doch so einfach, wie es sich anhören mag, war es gar nicht. Denn erst einmal galt es den Spitzenreiter zu schlagen, die Schützengilde Steinkirchen. Und die wehrte sich mit Krallen und Zähnen.
Bianca Glinke, auf Startplatz eins für die KKS schießend, hatte nicht ihren besten Tag erwischt. Mit schnell geschossenen 392 Zählern lebte sie recht gefährlich, weil das erstens für eine Nummer eins ein eher mageres Ergebnis ist, und zweitens, weil ihre Gegnerin Annika Neumann nach ihrem vierzigsten Wettkampfschuss exakt das gleiche Ergebnis abgeliefert hatte. Das sich automatisch anschließende Stechschießen war dann aber schnell vorbei. Glinke konnte mit einer Zehn gegen eine Acht glücklich einen Sieg für ihre Mannschaft beisteuern. Stine Andersen, auf Position zwei für Nordstemmen, zeigte sich dagegen in Topform. Sie schoss 397 Ringe (98, 99, 100, 100). Dagegen war kein Kraut gewachsen, und es blieb auch das beste Ergebnis, das in Nordstemmen an diesem Tage geschossen wurde. Ihre Gegnerin Stephanie Schwarz von der SGi Steinkirchen unterlag der Dänin mit 392. Zu einer recht engen Kiste geriet die Begegnung zwischen Nordstemmens Nummer drei Nadine Gudert (395) und Steffen Olsen (394) von der gegnerischen Seite. Gudert war am Ende froh, dass sie mit einer 100er-Serie eröffnet hatte, denn die war letztendlich wettkampfentscheidend für sie. Lea Schäfer verlor gegen Ulrike Budde mit 384:386 auf Position vier, während David Kroll seinen Gegner Holger Anderssohn klar mit 390:382 bezwingen konnte. Damit hatte die KKS Nordstemmen die Schützengilde Steinkirchen mit 4:1 überrollt und auf den zweiten Tabellenplatz geschoben.
In ihrer zweiten Begegnung des Tages stand die KKS Nordstemmen mit dem SV Ladekop vor den Scheiben. Dass hier das Tabellenschlusslicht vor den Scheiben stand, davon war nicht viel zu spüren. Wieder wurde es eng für Bianca Glinke, die sich die ehemalige Erstligaschützin Jessica Kregel vom Leib halten musste. Wie üblich verließ Glinke nach rund zwanzig Minuten ihren Stand mit dem gleichen Ergebnis wie zuvor, 392 Ringe. Ihre Kontrahentin verlor sie dennoch nicht aus den Augen. Kregel hatte sich vor ihrer letzten Zehnerserie einen Ring Vorsprung erkämpft, den sie nun unbedingt ins Ziel retten wollte. Dieser Belastung konnte sie nicht standhalten. Sie brach ein und schoss sechs Treffer in den Neunerring. Bianca Glinke punktete mit 392:388. Stine Andersen gelang es mit 392 Ringen nicht, ihr zuvor geschossenes Topergebnis zu wiederholen. Auch in dieser Begegnung auf Startplatz zwei stand es Spitz auf Knopf. Sarah Schilling hatte sich, ebenso wie ihre Teamkollegin Kregel, nach dreißig Wettkampfschüssen einen Zähler Vorsprung verschafft und das Match mit 391 abgeschlossen. Andersen hatte noch die letzten zehn Schüsse vor sich und musste, um zu gewinnen, jetzt 99 Ringe schießen. Das gelingt unter diesem enormen Druck nur selten, aber die wettkampfstarke Stine Andersen schaffte das und gewann ihr Duell mit 392:391. Nadine Gudert blieben derartige Probleme erspart. Sie bezwang mit wiederum 395 Ringen ihren Gegner Christoph Egger (385) klar. Und auch Lea Schäfer (382:378) und Andrea Heitmann (385:375) konnten ihre Kontrahenten ohne Schwierigkeiten auf Abstand halten. KKS Nordstemmen besiegte den SV Ladekop mit 5:0 Punkten.
Die weiteren Begegnungen in Nordstemmen: SGi Steinkirchen – SV Stoppelmarkt 4:1; SV Ladekop – SV Stoppelmarkt 3:2. In Ostrhauderfehn schossen: SV Eiche Idafehn – SB Freiheit II 2:3; Freischütz Rautheim – SpSch Bremen 2:3; SB Freiheit II – SpSch Bremen 4:1 und sV Eiche Idafehn – Freischütz Rautheim 2:3.
Stine Andersen zeigte, was Nervenstärke ist. Unter großem Druck drehte sie einen Wettkampf und schoss sich mit 99 Ringen in der letzten Serie zum Sieg.
Text: Klaus Schaare